Rundbrief Herbst 2018

Esmoraca, am 4. September 2018

der Hl. Franz wir mich für einige Zeit in Esmoraca vertreten müssen
der Hl. Franz wir mich für einige Zeit in Esmoraca vertreten müssen

Liebe Missionsfreunde

Die ersten Blumen vor meinem Arbeitszimmer, und das sind immer Osterglocken aus Sasbachwalden, verabschieden den Padre zum Heimaturlaub nach Sasbachwalden.

Ohne mich selbst “beweihräuchern” zu wollen, darf ich wohl sagen, dass ich vorm Heimaturlaub wieder auf drei erfolgsreiche Missionsjahre, inzwischen sind es ja schon zehn in Esmoraca, zurückblicken kann. In diese drei Jahre fiel die Erneuerung des Parr-Toyotas. Und so komme ich am 13. September auch mit etwas “Stolz” über das mit Gottes Hilfe und auf die Fürsprache des Hl. Franz, unseres Pfarrpatrones, unter oft schwierigen Bedingungen Geleistete nach Deutschland.

Nach einem sehr strengen Winter in unseren Breiten mit viel Schnee auf über 4.000 m Höhe freue ich mich darauf, mich in Deutschland aufwärmen zu können. Bei klirrend trockener Kälte laufen Kinder und Jugendliche bei uns mit einem T-Shirt und Pullöverchen begleitet herum, derweil der Padre seit Wochen dreifache Skiunterwäsche trägt, zwei Rollis und einen Skipullover anhat. Klar, alle im Pfarrhaus waren dauererkältet .Ja, und Ihr habt den “Afrika-Sommer” hoffentlich gut überstanden.

Die Osterglocken aus Sasbachwalden blühen zur Verabschiedung nach Sasbachwalden
Die Osterglocken aus Sasbachwalden blühen zur Verabschiedung nach Sasbachwalden

Neben Ackerbau, der sehr von den Launen des Wetters abhängt, und etwas Viehzucht mit Kühen, Llamas und Ziegen, bietet die “Empresa Minera Corizonco” auf unserem 4.500 m hohen Hausberg “Pueblo Viejo” ein paar Arbeitsplätze. Mit recht moderner Technik wird aus dem Minenschutt Goldstaub gewonnen. Das betreiben kleinere “Cooperativas” ebenfalls mit Baggern, Bulldozern und Lastern im Esmoraca-Fluss mit seinen schmalen Schluchten, was aber auch die Umwelt recht verunstaltet und, wie ich sehe, bei den hohen Investitionskosten nicht sehr rentabel ist. Immerhin finden da einige Männer ebenfalls Arbeit. “Pueblo Viejo” lädt Ende August immer zu einem Gottesdienst ein. Dazu kommen dann auch einige Chefs aus La Paz.

Das Dorf selber wächst an Häusern dank des Regierungsprogrammes “pro vivienda”. Staatlicherseits werden Bauten kleinere Häuser sowie Verbesserungen an bestehenden Häusern mitfinanziert.

Vom schon seit Jahren versprochenen und geplanten Entelturm für Handy und Internet in Esmoraca ist noch nichts zu sehen. Dass der Platz vor der Kirche nach wie vor hässlich ist und bleibt, lässt sich hingegen ertragen.

Der Padre und der Teufel
Der Padre und der Teufel

Dass Foto oben bitte nicht dahingehend missverstehen, dass in Esmoraca auch der Teufel Freund vom Pfarrer ist. Im Minen- und kolonialen Golddorf Esmoraca spielt der Tio eine grosse Rolle und entsprechend verkleiden sich junge Burschen an Festen als Tio und treiben ihr Unwesen. Karchapaya Mitte August ist eines der Festle um die Tios herum, sie werden aus dem Dorf vertrieben. Zuvor kommt die Musik aber in die Pfarrkirche.

Der Schulchor von Esmoraca in Casa Grande
Der Schulchor von Esmoraca in Casa Grande

Der Kapellenbau in Casa Grande an der argentinischen Grenze stellt sich als teurer und schwieriger heraus als gedacht. Die Entfernungen sind gross, Zufahrtsstrassen waren in der Regenzeit durch Geröll – und Erdverschüttungen unterbrochen und die Arbeiter stellt eben die Pfarrei Esmoraca. Der Eigenanteil des Dorfes besteht darin, dass die Frauen für meine Abeiter zu Mittag kochen sowie die Männer von Casa Grande beim Herankarren von Steinen und Sand mithelfen. Der Dorfvorsteher ist kirchlich absolut uninteressiert. Nachdem die Adveniathilfe aufgebraucht ist, werde ich dort eine Zusatzfinanzierung beantragen und in der Heimat feste sammeln, was ja auch Teil eines Heimaturlaubes ist. Am Gedenktag “Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel”, dem religiösen Hauptfest in Casa Grande, konnten wir die Kapelle aber schon ‘mal provisorisch einweihen. Drinnen ist ja einschliesslich festem Altar, fast alles fertig, die Kapelle kann also genutzt werden. Sakristei, Kirchturm, Fussboden und Aussenverputz fehlen noch. Am 30. August war ich so aus Neugierde mit Franz ´mal nach Casa Grande gefahren und traf meine Arbeiter mit den beiden Lehrern und anderen vom Dorf in der Kapelle bei Wein und Bier sitzen.. Am heutigen Tag schlösse die Muttererde ihre Pforten und da müsse man nochmals die Kapelle begiessen, hiess es. Nun, ich hatte so schon wieder ‘was Neues gelernt.

Gottesdienst in einer Mine in den Bergen Boliviens
Gottesdienst in einer Mine in den Bergen Boliviens

Auf Initiative eines musikbegabten Schülers der Pre-Prom unseres Colegios, der Hl. Geist wirkt eben nicht nur in Amtsträgern, selbige sollten ihn aber wehen lassen, hat sich ein stattlicher Jugendchor, bzw. Jugendgruppe herausgebildet. Das Ganze muss natürlich gepflegt, gehegt und begleitet werden. Inzwischen konnte ich auch eine junge dynamische Grundschullehrerin für die Jugendpastoral gewinnen. Das Foto links zeigt mich mit dem neuen Direktor des Colegio, der sich mit einem Geschenkchen von mir verabschiedet hat, um damit auch auszudrücken,
dass Lehrer zu schätzen wissen, was die Pfarrei für viele seitens ihrer Eltern auf sich allein gestellte Jugendliche tut.

Nach der Vertreibung des Teufels
Nach der Vertreibung des Teufels

Die Aktivitäten in der Pfarrei werden während meines Deutschlandaufenthaltes natürlich etwas heruntergefahren und der Pfarrtoyota verschwindet in der Garage, nachdem ich im 300 km entfernten Potosí noch den TÜV habe machen können. Bei grösseren Fahrten werden zudem immer alle Heilige der Pfarrkirche angerufen. Ich glaube fest daran, dass sie mich schon vor vielen Unfällen bewahrt haben. Auf unseren kurvenreichen Erstpisten und bei rasenden Autofahrern muss man immer mit Unfällen rechnen.

Verabschiedung im Pfarrgarten von Esmoraca
Verabschiedung im Pfarrgarten von Esmoraca

Im Gemüsegarten und im Gewächshaus wird auch bei meiner Abwesendheit ausgesät. Ebenfalls steht ein Vertretungsplan für Gottesdienste: Cotagaita, Villazón und Tupiza helfen mit. Jede Vertretung bleibt ein Tag. Für Weihnachten kommen Ordensschwestern aus Tupiza nach Esmoraca. Ich dachte auch an einen Seminaristen, wurde vom Generalvikar dann aber dahingehend belehrt: “Wir haben derzeit keine mehr”. Und dann sehe ich die Pfarrei natürlich auch in den Händen des Hl. Franz.

Es ist nochmals Post angekommen
Es ist nochmals Post angekommen

Wie schon so oft sage ich all den Wohltätern meiner vielfältigen Missionsarbeit in Esmoraca, an einem der Weltenden, ein HERZLICHES VERGELT’S GOTT! Das Bedanken war diesmal recht kompliziert. Provinzhauptstädte wie Tupiza haben seit langem kein eigenes Postamt mehr. Das Internetsignal über den Entelturm in Mojinete bleibt mehr als schwach. Also musste ich Mails sammeln und gelegentlich in Städten absetzen sowie Dankesworte von Deutschland aus verschicken lassen. In Potosí konnte ich noch Post und Päckchen, darunter auch Schoko, bei der neuen Post abholen; so wird es ein süsser Abschied! Konradsblätter sind ja “zeitlos” und auch nach Monaten noch interessant zu lesen.

Eine lebendige Pfarrei zeigt natürlich auch soziales Engagement. Drei Volksschüler aus sehr ärmlichen Verhältnissen werden dank deutscher Padrinos mit 20 Euro pro Monat unterstützt, und dann kommt auch noch das Auto-Mechanikerstudium des Huguito dazu. Für letzteren wäre noch ein “Padrino” von Nöten, nachdem einer verloren ging. Huguito studiert inzwischen recht ordentlich und übers Internet habe ich Zugang zu seinen Noten.

So, weiteres erzähle ich Euch dann persönlich.

P. Dietmar Krämer

Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit vielen von Euch und verbleibe „Con saludos cordiales“ und in Dankbarkeit Euer P. Dietmar Krämer.

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Ermoraca & Mojinete, gehören zur Diözese Potosí

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"Die Pfarreien “San Francisco de Asis” von Esmoraca und Mojinete, gehören zur Diözese Potosí in Bolivien, deren Bischof jetzt Monseñor Ricardo Centellas ist."

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